Fahrt bis Amasra

Die Fahrt geht weiter. Mit der Fähre wieder rüber auf den asiatischen Teil von Istanbul, von einem Wasserhändler bekommen wir jeder 1L Wasser geschenkt 🙂 und dann geht die Hügelfahrt wieder los, entlang des Bosporus raus aus der Stadt. Allerdings ist der Verkehr auf dieser Seite durchaus entspannt, die Straßen normal einspurig bis maximal zweispurig. Bei Riva machen wir eine kleine Strandpause und haben gleich wieder einen kurzen Gesellschaftshund an unserer Seite :). Weiter geht’s noch ein Stückchen, immer bergauf, bergab (kleinere Hügel, große Steigung). Als Max auf mich wartet, wird er von jemandem angequatscht, ob wir nicht in ihrer Grill-Area übernachten wollen? Wir nehmen das Angebot gerne an und sitzen kurze Zeit später mit einem großen Çay-Spender an einem Tisch und kochen unser Essen 🙂 Bombig. 47 km. Das Zelt stellen wir unter der Terasse auf und sind so auch einigermaßen vom Starkregen + Sturm in der Nacht geschützt.

Auch der nächste Tag verlangt uns einiges ab, es geht steil hoch und steil wieder runter, nach 2 h Fahrt haben wir gerade mal 13 km hinter uns gebracht.. Wir sehen Kühe am Strand, viele Schildkröten auf der Straße und kämpfen uns durch das weitere Hügelland. Abends schlafen wir in einer Piknik-Area, hier müssen wir allerdings bezahlen. 54 km.

Weiter geht die Fahrt, immernoch schwer hügelig (ich glaube, in der Türkei ändert sich das einfach nicht mehr, die Hügel werden gefühlt immer härter und höher ^^). Allerdings machen wir unsere erste Strandpause mit Schwimmeinlage *brrr*. Abends steuern wir einen Campingplatz an, der natürlich nicht geöffnet hat.. Dafür können wir im Gartengrundstück eines Mannes übernachten, der gerade mit seinem Auto vorbeigefahren kam 🙂 57 km.

In Ereğli haben wir uns mit einem Warmshower-Gastgeber verabredet. Auf der Fahrt dorthin finden wir zu unserer Freude einige Tunnel an der Küste, die uns viele Höhenmeter ersparen 🙂 Während unserer Çay Pause werden wir von einem Deutschtürken angesprochen in feinstem Ruhrpöttisch 🙂 Er ist ganz begeistert, dass ich in Duisburg-Rheinhausen geboren bin, da kommt er nämlich auch her :D. Auf der Weiterfahrt haben wir auf einmal einen Rennradfahrer hinter und vor uns (Seflie-schießen ohne Anfrage während der Fahrt), er verfolgt uns einige Zeit, als wir an einer Tankstelle halten redet er ein bisschen mit Max, dann fährt er wieder hinter uns her. Irgendwann ist er weg, dann ist er wieder da, überholt uns und gibt uns eine Packung Lokma? (Frittierte Teigkugeln in Honig). Schon gegen 18 Uhr erreichen wir die Wohnung von Berk, Duschen, Wäsche waschen und wir werden lecker bekocht (Nudeln mit Knoblauch-Joghurt und top gewürztem Hackfleisch on top.. Lecker!). Danach kommen noch einige Freunde von Berk vorbei, es wird Mineralwasser und Kaffee getrunken und jede Menge gekifft ^^ und über alles mögliche gesprochen. Ein angenehmer Abend!

Für übermorgen haben wir uns mal wieder einen Ruhetag eingeplant, in einer Pension in Amasra. Dazwischen liegen ca. 130 km mit 2200 Höhenmetern.. ei ei ei.. in der einen Nacht campen wir am späten Abend oben auf einem der Berge/Hügel mit Aussicht aufs beleuchtete Tal samt türkischem Halbmond am Himmel. Am sehr sehr frühen Morgen werden wir durch lautes Hundegebell geweckt, ein schwarzer Köter steht vor unserem Zelt und hört nicht auf zu bellen.. Max der Hundeflüsterer geht raus, verteilt Hundeleckerlies (wir sind vorbereitet :P) und dann ist wieder Ruhe und wir können weiterschlafen. Auf dem Weg nach Amasra (wenig Hügel, eine seehr lange Abfahrt) gibt es 2 mal Çay für uns, einmal an einer Tankstelle und einmal vor einer Bäckerei, vor der wir unsere Mittagspause einlegen, da Regen aufzieht..Schön 🙂

In Amasra gehen wir heute gegen 13 Uhr “frühstücken” und schlendern danach durch die kleine Stadt und gucken hier und da. Es ist bewölkt und die Wolken hängen tief an den uns umgebenden Bergen (die wir auch wieder hoch müssen ..) Achso, und Wikipedia wird hier blockiert, da ist die Informationsbeschaffung gar nicht mehr so bequem. Unsere Routenplanung wird uns nun weg vom Schwarzen Meer führen (das Wetter wird dann bestimmt schlagartig besser :P). Die Hügellage ist im Inland dann doch entspannter, und so fahren wir ca. 20 km nochmal zurück nach Bertin und von dort aus dann immer weiter Richtung Osten, in den nächsten Tagen kommen wir dann zum ersten Mal auf über 1000 m und es wird noch höher hinaus gehen 🙂 Wir sind gespannt.

4 Replies to “Fahrt bis Amasra”

  1. Whow, sieht extrem schön aus eure Tour. Hoffentlich wird das Wetter besser, hier ist es mega heiß 33 C.Und am letzten Sonntag große Demo gegen die AFD. Es waren sicherlich 40- 50.000 Leute!
    GlG v Rö und Steffen und Mowgli

  2. Bin jetzt einmal kurz durchgeswitscht durch euren Block. Was für wundervolle Erlebnisse mit den Menschen vor Ort. Man erlebt so viel nettes unterwegs. Freu mir für euch :)!

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