Unterwegs in den Bergen Teil 2

Wir melden uns wieder aus Ardahan, einer Provinzhauptstadt (ca. 21 000 EW, 1800 m Höhe) und gute 70 Kilometer von der georgischen Grenze entfernt. Übernachten heute in einem low-Budget-Otel 😀 und morgen geht die Reise gleich weiter.

Abfahrt aus unserem gemütlichen Otel in Bayburt war vor 4 Tagen bei konstantem Regen.. Es regnete für gute 2 Stunden, aber danach kam die Sonne raus und es war gleich wieder heiß! Nach der Mittagspause wird die Strecke unangenehm, ein ziemlich krasses bergab und bergauf um die Täler herum, für mich heißt es da mal wieder streckenweise Schieben..Später wird es zum Glück flacher. Gegen 18 Uhr machen wir an einem Brunnen Halt, um unser Wasser aufzufüllen. Hier sind bereits zwei Männer, die gerade Kochen. Sie fragen ob wir Hunger haben.. “Jooar :)?”. Zack, Hinsetzen (2 Bänke und ein Tisch stehen bereit). Der eine rührt in der Pfanne, der andere (Serdar) schneidet wild Gurken, Tomaten, Käse, Melonen. Es gibt Menemen (ca. Frühlingszwiebeln, Tomaten, Rührei alles zusammen, gegessen mit Brot). Sehr lecker! Immerhin können wir noch Pfeffer und Chili beisteuern :D. Zum Essen kommen noch 3 Männer dazu und es wird eine gemütliche Runde, einer von ihnen (Erol) spricht auch Englisch. Alles was an Resten bleibt wird uns mitgegeben und dann bringen sie uns noch zu einer Baustelle, wo wir in einer der Arbeiterhütten übernachten können 🙂 Wirklich sehr nett!

Am nächsten Morgen ist wieder bester Sonnenschein, es gibt noch Çay und ein paar Cookies zum Frühstück, dazu kommen ein Riesen-Truthahn mit Henne und normalem Hahn vorbei – Witzig. Die Fahrt geht weiter, achso, gestern abend haben wir im Dunkeln auf dem Weg zur Baustelle unbemerkt die 4000 km geknackt (immer noch kein Ritual vorhanden :P)!. Das Wetter ist im Moment sehr wechselhaft, es regnet jeden Tag mindestens einmal, danach kommt wieder die Sonne raus.. auch heute ist das so 🙂 Die Strecke ist schön zu fahren, am Fluss entlang und abends finden wir einen Platz für unser Zelt am Rande eines großen Gartenackers. In der Dämmerung kommt noch jemand vorbei, Max redet kurz mit ihm, zeigt ihm das Zelt – kein Problem, der Mann zeigt Max noch die Schlüssel zu einer Hütte, die auch auf dem riesigen Grundstück steht 🙂

Am nächsten morgen geht die Fahrt gegen 8 Uhr weiter, es ist jetzt schon superheiß. Nach ca. 10 Kilometern frühstücken wir in einem schönen Pavillon mit Brunnen gleich daneben. Weiter geht es am/über dem Fluss entlang, also wieder ein Auf-und-Ab, aber die Strecke ist wirklich schön! Die Straße schlängelt sich die ganze Zeit zwischen Fluss und Bergen entlang, einen Platz für unsere Mittagspause zu finden ist gar nicht so einfach..Am späten Nachmittag geht’s nochmal ordentlich bergauf, bis wir auf Höhe eines Stausees sind. Auf dem Weg läuft auf einmal ganz still und leise ein junger Hund neben mir her.. da ist er ja bei uns an der richtigen Adresse 🙂 Max hat Hundeleckerlies mit, die bei den Straßenhunden meist nicht so gut ankommen.. bei dem Kleinen allerdings bestens 🙂 Nach der dieser Hundepause fahren wir weiter.. eher langsam (ca. 9km/h), da die Straße bergauf geht und der kleine Hund verfolgt uns nun. Erst an einer Abfahrt gelingt es uns, ihn abzuhängen, wobei er sich kaum von den Leckerlies (als Ablenkung von unserer Flucht) aufhalten lässt..Noch vor 19 Uhr beziehen wir einen Campingplatz etwas entfernt und erhöht von der Straße mit Blick auf den See. Ein sehr entspannter Abend 🙂

Wieder geht es gegen 8 Uhr am nächsten Morgen weiter..

Man merkt, dass wir immer weiter Richtung Osten fahren und die Sonne nun früher auf und untergeht..gegen 8 Uhr abends dämmert es schon stark, sodass wir tendentiell meistens schon um 9 Uhr im Zelt liegen.

…die Strecke ist weiterhin seeehr schön. Am Stausee entlang, flache Straßen, Sonnenschein, Berge überall. Einen Supermarkt finden wir erst gegen Abend, zum Glück haben wir noch genug Brot, Käse, Tomaten und Joghurt für eine Mittagspause im Schatten 🙂 Abends finden wir nach einigem Suchen einen Campingplatz auf einer Wiese über der Straße.

Gegen Viertel nach 6 wache ich von einem hummelgroßen Käfer auf, der in meinen Haaren rumturnt.. Hmm toll :D. Die Sonne scheint kräftig, mittlerweile sind wir auf 1600 m und es geht weiter permanent bergauf. Wir fahren Richtung Frühstückspause und der Schweiß fließt in Strömen.. Kaum, dass man aber stehen bleibt, wird es sofort recht frisch..Nach dem Frühstück geht es weiter und weiter bergauf. Der Himmel bewölkt sich, ein Gewitter zieht auf, und als wir bei ca. 2000 m sind fängt es an zu Regnen und es wird sofort ziemlich kalt. Wir suchen Asyl bei einer Tankstelle und bekommen Çay und eine nette Unterhaltung. Weiter geht die Tour, mittlerweile haben wir uns ordentlich eingemummelt. Unsere Mittagspause fällt auch eher traurig aus,
auf einer Wiese bei ca. 10 °C und Sturm essen wir und fahren dann auch weiter, damit uns wieder wärmer wird 🙂 Gegen 18 Uhr erreichen wir Ardahan und beschließen, hier über Nacht zu bleiben.

Die Fahrt zur Grenze werden wir uns auf zwei Tage aufteilen, so dass wir vormittags den Grenzübertritt nach Georgien machen können. Dann werden wir uns das nächste Mal aus Tbilisi melden! Bis bald (Georgien ist ungefähr so groß wie Bayern :D).

7 Replies to “Unterwegs in den Bergen Teil 2”

  1. Hi ihr 2! Danke für eure Karte und die Infos! Habt ihr eigentlich auch ein Erholungs/Entspannungsgefühl bei den vielen Erlebnissen und Steigungen!? Deutschland hat gewonnen gegen Schweden – mit Glück und 5einem tollen Tor in letzter Minute! Puh- ich war kurz davor ins Kissen zu beißen! Glg an euch 2!! Lg a& j

    1. Hey Anja, schön, dass die Karte angekommen ist, wir hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben 😀 Während der Ruhetage kommt schon immer ein Entspannungsgefühl auf und weitere Erlebnisse werden hier möglichst durch Faulenzen unterdrückt 😉 Ansonsten verabeite ich die Tour auch unterwegs mit Tagebuch-Einträgen, dann sind die Erlebnisse auch erstmal “abgehakt”.. Wie hat das Kissen denn am Mittwoch so geschmeckt 😉 ?

  2. Tolle Bilder und Eindrücke…Die Hunde sehen auch immer sehr süß aus…solange sie nicht in eure Reifen beißen ist ja alles in bester Ordnung!
    Spürt ihr, dass die Luft “oben” langsam eng wird?;)
    Passt auf euch auf!
    An Vanessa..ich bin heute auch mit dem Rad gefahren…zum Einkaufen…ca 1km …Meine Oberschenkel merke ich jetzt:DD Wenn du das nächste mal dein Rad schiebst…denke daran 😀

    1. Hallo Tim 😉 ?
      An die Luftverhältnisse haben wir uns glaube ich erstmal schon gewöhnt, ganz so schlimm ist es ja auch noch nicht ^^
      Da solltest du für deinen geplanten Urlaub ja vielleicht noch ein bisschen trainieren 😀 ?

    2. Na Tim, da musst du bis zum familientreffen im Herbst noch ein bisschen trainieren,…wenn wir die Fahrradunfall um das Steinhuder Meer drehen wollen…oder du musst dir den fahrradangänger mit dem kleinen Baby teilen;) aber da sollte eigentlich der Kasten Weg-Bier mit rein;)

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