Ni hao aus Datong

Nach einiger Zeit melden wir uns nun aus Datong (über 3 mio EW). Nun sind wir seit 12 Tagen in China und die Dinge sind schon anders als vorher ^^

In Peking sind wir am 23.09. gelandet. Räder und Gepäck sind vollständig und heil mitgekommen 🙂 Wir landen gegen 4:30 Ortszeit, und als erstes müssen wir an einem Automaten unseren Pass einscannen und ALLE Fingerabdrücke abgeben.. ein schönes Willkommen ^^. Danach verläuft aber alles easy und flott, wir bauen die Räder wieder zusammen und müssen dann an der Zollkontrolle nochmal alle Taschen abnehmen und durch einen Scanner jagen.. alles “do-it-yourself” ^^ Als wir den Flughafen verlassen können ist es bereits hell und wir fahren in Richtung unseres Hostels (gute 30 km)..Es gibt an jeder Straße Radwege und auf denen ist auch ordentlich Verkehr. Andere Räder, E-Roller (lautlos) und viele verschiedene langsamere Gefährte rollen kreuz und quer durch die Gegend, auch in jegliche Richtung.. eine kleine Herausforderung für unsere Schlafmangel-umnebelten Geister ^^ Achso, am Flughafen wurde unser Gepäck sowie die Räder gewogen, hier die Zahlen:

Max: Rad17 kg das Rad; 23 kg Gepäck; Ich: 14 kg das Rad; 17 kg Gepäck

Am Flughafen von Almaty

 

Wir verbringen die nächsten Tage in Peking mit Sight-Seeing und leckerem Essen. An einigen Attraktionen muss man seinen Pass vorzeigen, bekommt sonst gar keinen Zugang und darf auch kein Ticket kaufen.. Die chinesischen Ausweise werden gleich elektronisch erfasst.

Und hier noch ein paar Impressionen aus dem Künstlerviertel 798:

Dann ist es endlich soweit, nach langer langer Pause schwingen wir uns endlich wieder auf die Räder.. Unser erstes Ziel: Raus aus Peking und zur chinesischen Mauer fahren. Das Wetter ist sehr grau (Smog und Wolken?) während wir uns ca. 30 km durch Großstadt-Landschaft quälen. Wir peilen einen “Campinplatz” an und übernachten am Ende in einem kleinen Zimmer. Gute Wahl, denn später am Abend schüttet es wie aus Eimern. Mit der besten Gesundheit ist vorübergehend Schluss, ich habe Halsschmerzen und fühle mich ziemlich schlapp.

Am nächsten Morgen ist strahlender Sonnenschein und wir fahren ohne Gepäck los zur Mauer. Wir finden einen “privaten” Eingang und kommen für ein kleines Entgelt hoch zur Mauer, wir sind erstmal allein, cool 🙂 Dann noch eine kleine Wanderung, wobei es auch ganz schön viel “wild-life” gibt, Eidechsen, große Gottesanbeterinnen, Tausendfüßler..später sehen wir noch fette grüne Spinnen, wo wir uns schon vor dem Campen gruseln ^^ An diesem Tag fahren wir nur gute 16 km, campen dann in einer Art Nutzholz-Plantage. In einem nahen Haus fragen wir extra nach, ob wir dort zelten dürfen (bing translator), aber die Leute beachten uns kaum und zeigen irgendwo hin.. Naja OK ^^ Im Allgemeinen sind die Leute deutlich zurückhaltender, gucken sehr neugierig und verwundert, manchmal auch garstig.. wenn wir winken und Nihao sagen, lächeln sogar einige, manche lachen laut.. witzig irgendwie. Die Sprachbarriere ist auch riesengroß, wir versuchen zwar chinesisch zu lernen, aber dann kommt so krass auf die Aussprache an, dass sie uns oft nicht verstehen, obwohl wir denken, dass wir das richtige gesagt haben ^^ Bin mal gespannt, bis zu welchem Grad wir uns da reinfuchsen können!

Die nächsten Tage fahren wir vor uns hin, zumeist auf ruhigen Nebenstraßen, passieren sehr viele Maisfelder. Es ist auf jeden Fall richtig kalt, morgens haben wir Rauhreif auf den Radtaschen und der Atem kondensiert im Zelt… Zum Glück scheint meistens die Sonne, so kann alles trocknen und wir können müssen tagsüber nicht frieren.. Am nachmittag sind wir meist in irgendeinem “Restaurant” (Kaschemme oder Laden trifft es meistens besser^^), das gerade am Weg liegt und mampfen uns voll. Selber gekocht haben wir nicht mehr. Gegen 7 liegen wir immer schon im Zelt, es ist dunkel und echt kalt. Heißes Wasser gibt es eigentlich in jedem Restaurant, auch an Tankstellen, hier füllen wir dann auch unsere Flaschen auf. Bisher ist es für uns auch noch schwer zu erkennen, welcher Laden ein mögliches Restaurant oder auch ein kleiner Einkaufsladen ist.. es sieht alles gleich aus, man kann meistens durch die Fenster nichts sehen, die Türen sind immer mit schönen Plastikstreifen-Vorhängen geschützt und die crazy Zeichen können wir (noch?) nicht deuten.. Wenn wir irgendwo essen, werden wir bei unserem Stäbchenkampf oft auch noch auf Video aufgenommen.. oder die Leute wollen ein Foto von uns machen. Max wird sehr oft auf seine Größe angesprochen 😀 Hier ein paar Bilder in wilder Reihenfolge..

Auch wenn es mit der Kommunikation oft schwierig ist, sind “die Chinesen” sehr freundlich, und die Kommunikation ist auch nicht mehr “Max-fokussiert”. Es kam schon oft vor, dass nach vergeblichen Verständigungsversuchen der Übersetzer rausgeholt wurde und das erste, was uns “der Chinese” fragt ist: ” Can you speak chinese?” Ähm Nein.. ist das zuvor nocht nicht aufgefallen 😀 ?. Oft wird von uns auch erwartet, dass wir die Zeichen lesen können.. Und WeChat, das WhatsApp der Chinesen ist allgegenwärtig.. Noch in der letzten Kaschemme auf dem Land findet sich ein QR-Code an der Wand, mit dem der Gast dann per WeChat bezahlen kann.. selbst der Karamell-Opi in Peking hat seinen QR-Code aus der Hosentasche gezogen und das Bargeld abgelehnt..

Datong – auf dem Weg ins Zentrum

Morgen machen wir uns wieder auf den Weg, gucken uns buddhistische Grotten in der Nähe von Datong an und schniefen beide so vor uns hin..das nächste große Ziel ist Xian, aber wir werden uns wohl vorher nochmal melden 🙂 Kommt gut in den Herbst!t

4 Replies to “Ni hao aus Datong”

  1. Hey ihr beiden,
    Ich muss zugeben, dass ich jetzt verwirrt bin. Hab ich den Teil überlesen, oder wann hat sich eure geplante Route so gravierend geändert? Und wie ist die neue Strecke geplant?
    Auf jeden Fall sieht es sehr interessant bei euch aus, auch wenn ich auf weitere Spinnenbilder verzichten kann ;-P
    Wünsch euch noch eine super Fahrt mit wärmerem Wetter, schönen Stationen und intakter Gesundheit :-*
    LG Juliane
    PS: ist meine Email bei dir angekommen, Nessachen? Wenn nicht Versuch ich’s noch mal …

    1. Hey liebe Janey 😊
      Deine Mail mit süßen Bildern ist schon lange angekommen, ich werde antworten *schäm*
      Für den Flug haben wir uns spontan entschieden, uns war nur klar, dass wir die Provinz Xinjiang umschiffen wollen.. (höre hier https://www.deutschlandfunk.de/uiguren-in-china-politische-umerziehungslager-in-xinjiang.724.de.html?dram:article_id=428050) . Nun wollen wir strikt nach Süden, nachts gefrieren unsere Wasserflaschen.. wir haben insgesamt 60 Tage bis zu unserer ersten Ausreise, die wir in Hongkong machen wollten und auf dem Weg dorthin wollen wir möglichst viele Sehenswürdigkeiten mitnehmen 😎

      Viele liebe Grüße an Max und Emil!

  2. Hallo ihr 2! Habe lange nicht geguckt! Sind ja sehr interessante Begegnungen (bin froh dass ich diese Tierchen nicht vor Ort sehen muss😝 😉) ! Bin gespannt auf den nächsten Bericht – kommt weiterhin gut voran und bleibt gesund dabei! Lg Anja 🤗

Schreibe einen Kommentar