Bis nach Belgrad

Nach einer sehr stürmischen Nacht (also wettertechnisch :D) auf dem Acker von Josef (er kommt am nächsten Morgen nochmal vorbei, und was gibt es natürlich?? Einen Schnaps :D, gut, dass wir schon gefrühstückt haben), machen wir uns wieder auf den Weg.

Für heute ist eine kleine Bergetappe geplant, die nach ca. 20 km starten sollte.. Stattdessen startet sie sofort und mit Gegensturm.. auf gerader Strecke sind gerade mal 7 km/h drin.. Übel. Wir kämpfen uns vorwärts, der ganze Tag dient der Formung des Charakters 😀 Nach 50 km kommen wir an einem “illegalen” Campingplatz an, Leute haben hier an einem Donauarm einfach ihre Wohnwagen aufgebaut.. Ein Rentnerpärchen ist da und winkt uns gleich in ihren Wohnwagen. Vollkommen K.O. lassen wir uns auf die Sitze plumpsen.. Und wieder ist Schnapstrinken angesagt 🙂 Selbstgebrannter Apfelschnaps, super! Unser Gastgeber hat einige Zeit in der Schweiz gearbeitet und so können wir uns auf Deutsch recht gut unterhalten. Ein schöner Tagesabschluss und dann gibts noch ein Fläschchen Schnaps geschenkt “morgens und abends ein Glas” :D! Die beiden empfehlen uns das Exit Festival in Novi Sad Das Zelt stellen wir bei den Wohnwagen auf, die beiden lassen uns auch Wasser da, wirklich sehr freundich 🙂

 

 

Und wieder müssen wir weiter am nächsten Morgen, eigentlich hätten wir schon gestern eine Pause gut gebrauchen können. Seit 7 Tagen sind wir ununterbrochen unterwegs, das fällt uns aber auch erst am Abend auf.. die nächsten Etappen müssen wir eindeutig etwas anders planen.. Learning by doing 😛 Das AirBnB in Belgrad ist nun aber für übermorgen gebucht, und da wollten wir auch gerne da sein.. also geht dir Fahrt weiter. Ich bin vollkommen platt und Max ein bisschen. Es geht über Futog nach Novi Sad (schon schön :), längere Waffelpause, dann weiter). Fahren insgesamt wieder knappe 50 km, aber gegen Ende wird der Weg holprig und hügelig und es wimmelt von Mücken.. Da macht es viel Spaß sein Fahrrad bergauf zu schieben, aber mehr ist bei mir nicht mehr drin..Haben uns einen Campingplatz ausgeguckt, der sogar ein echter ist und den erreichen wir dann kurz vor meinem psychischem und physischem Ende ^^ Um 20 Uhr gehts ins Bett und dann wird bis halb 8 am nächsten Morgen geschlafen..

Am nächsten Tag soll’s nach Belgrad gehen. Die Campingplatz-Besitzerin erzählt noch ein bisschen mit uns und natürlich gibt es wieder Schnaps :). Sie empfiehlt uns das “Trumpet Festival“, es klingt sehr interessant. Diesmal Walnuss-Obst-Schnaps, sehr lecker! Es sind knappe 80 km zu fahren. Wider Erwarten ist die Strecke ganz gut zu fahren, hauptsächlich Straße, keine Hügel..Wir radeln vor uns hin, machen kleine Pausen in Dörfern. Die serbischen Dörfer sehen alle ähnlich aus, man ist schon näher an der Landwirtschaft. Während einer Pause läuft eine Kuh auf der Straße vorbei und öfter sieht man mal einzelne Schweine, die im Traktor transportiert werden, freilaufende Hühner.. idyllisch 😛

Gegen halb 8  erreichen wir unser AirBnB und werden sehr nett empfangen. Schöne Bude mit Waschmaschine und für die Räder wird noch ein Platz im Schuppen freigeräumt, so dass wir auch ruhig schlafen können 🙂

Der erste Tag in Belgrad ist faul faul faul.. rumliegen, irgendwann frühstücken (kein Müsli!) und dann geht’s langsam in die Stadt (mit der Straßenbahn!). Belgrad ist interessant, superschicke Fassaden direkt neben komplett abgeranzten Häusern, es überwiegt aber der etwas verschlissene?/abgewrackte? Eindruck. Am nachmittag wieder in die Bude, ein bisschen das Gepäck sortieren, einige Sachen werden sich definitiv auf den Weg zurück nach Deutschland machen..

Sehr schön war es, heute alle eure Wildschwein-Kommentare zu lesen, da wird mir immer ganz warm ums Herz 🙂 Macht’s gut und bis bald!